Philosophie der Tierpsychologischen Hundeschule Marschall
Ein gut erzogener Hund genießt eine unendlich große Freiheit, auch ohne Leine. Er kann seinen Besitzer fast überall hin begleiten, nimmt teil am gemeinsamen Leben, weil die Beziehung zwischen Besitzer und Hund stimmt, klar strukturiert ist und die sensible Kommunikation auf beiden Seiten funktioniert. Dieses Ziel möchte ich mit jedem Mensch-Hund-Team, welches mit mir zusammen in meiner Hundeschule arbeitet, erreichen.
In der heutigen Hundeausbildung kursieren viele Schlagwörter:
Rudelverhalten, Rudelführer, Rangordnung, Mensch-Hund-Beziehung, Dominanz, Motivation,
Trieblehre, Konditionierung, Lerntheorie,Halti, Disc-Scheiben, Wurfketten, Master-Plus,
Hundeprofi, Hundeausbilder, Hundetrainer, Kynologe, Kynopädagoge, Hundepsychologe
Alle diese Schlagwörter werden bei der Ausbildung oder Erziehung des Hundes benutzt. Ein Neuling auf dem Gebiet der Hundeerziehung hat es schwer, mit all diesen Fachwörtern zurechtzukommen. Der Neuling wendet sich mit seinem Hund an einen Fachmann bzw. an eine Fachfrau, begibt sich also zu einem Hundetrainer.
Dieser gibt sich alle Mühe, dem Hundebesitzer viele Tipps zur Erziehung des Hundes zu geben und ihm bei der Ausbildung des Hundes behilflich zu sein. Jeder Hundetrainer ist von seinen Methoden überzeugt und versucht, seinen Neuling ebenso davon zu überzeugen. Stimmt die Chemie zwischen Hundetrainer und Hundebesitzer und sind diese zwei auf der gleichen Wellenlänge, so ist davon auszugehen, dass aus dem zuvor unerzogenen Hund ein angenehmer Partner wird. Somit wachsen Hund und Besitzer zu einem ausgeglichenen Team zusammen.
Das wäre der Idealfall!
In Deutschland war es bisher leider so, dass jeder " Hundekenner" eine eigene Hundeschule eröffnen konnte und sich mit einem Titel wie z.B.: Hundetrainer, Hundeprofi, Kynologe, Kynopädagoge versehen durfte.
Keiner dieser Titel ist staatlich anerkannt oder geschützt.
Das ist der Kern des Problems!
Keiner dieser Hundetrainer musste bisher eine Prüfung bestehen, Seminare besuchen oder Berufserfahrung besitzen.
Somit kam es, dass fast jeder Hundeausbilder eine andere Meinung bezüglich der Hundeausbildung hat, unterschiedliche Methoden anwendet und einfach vor sich her "wurschtelt".
Der Neuling kann sich aufgrund von Empfehlungen an einen bestimmten Hundeausbilder wenden oder einfach den Unterricht dort ausprobieren.Leider hatte der Hundebesitzer keine andere Möglichkeit, sich über die Qualität der Hundeschule zu informieren.
Seit August 2014 muss jeder gewerblicher Hundetrainer in Rheinland-Pfalz einen Sachkundenachweis nach §11 des Tierschutzgesetzes ablegen. Mit diesem Sachkundenachweis, soll verhindert werden, dass "Nebenbeihundetrainer" und "Samstagshundeexperten" mit Halbwissen unsachgemäß Menschen und Hunde trainieren. Als erste Hundetrainerin im Kreis Bad Kreuznach habe ich diese behördliche Erlaubnis zum Betrieb einer gewerblichen Hundeschule erhalten. Für mich ist der Beruf als Hundetrainerin genauso ernst zu nehmen, wie jeder andere auch. Und wer diesen Beruf mit Passion und wirklichem Interesse ausübt, sollte über diese Verpflichtung froh sein. Und somit habe ich vor 3 Jahren aus freien Stücken, vor der Landestierärztekammer Schleswig Holstein meine Prüfung zur zertifizierten Hundeerzieherin und Hundeverhaltensberaterin abgelegt. Diese Prüfung ist mit einem Meisterbrief vergleichbar. Mit dieser sehr umfangreichen und aufwendigen Prüfung habe ich meine Sachkunde schon lange bewiesen. Nach Besichtigung meiner Hundeschule durch und in intensiven Gesprächen mit dem Veterinäramt Bad Kreuznach stand meiner Erlaubnis, weiterhin meiner Hundeschule zu betreiben, nichts mehr im Wege. Somit hat sich meine Mühe doppelt gelohnt! Denn mein Ziel ist es immer auf dem aktuellsten Hunde-Ausbildungsstand zu bleiben und besuche immer wieder Weiterbildungen, um meine Kunden fundiert beraten zu können.
Isabel Marschall´s ganz persönliche und individuelle Sichtweise:
Ich sehe den Hund aus einem ganz bestimmten Blickwinkel!
Mein beruflicher Werdegang hat sich schon sehr früh in Richtung Hundeausbildung abgezeichnet. Seit meinem 10. Lebensjahr sind Hunde mein Leben. In meiner Kindheit und Jugend habe ich tagtäglich meine Freizeit mit den Hunden meiner Eltern verbracht. Mit 16 Jahren bekam ich meinen ersten eigenen Hund (Gladys). Im gleichen Zeitraum begann ich, Erziehungskurse für Hundebesitzer zu halten.
Ich wollte nie eine von unzähligen Hundetrainerinnen werden, die nur ein Halbwissen besitzen, ohne Struktur unklare Methoden anwenden und nicht das Ausmaß ihrer Verantwortung kennen. Um dies zu verhindern, habe ich mich recht früh entschlossen, mir eine fundierte Basis für meinen Beruf als Mensch- und Hundetrainerin anzueignen.
Nach meiner Ausbildung als Tierarzthelferin möchte ich als Meilensteine meines beruflichen Werdegangs mein Studium zur Tierpsychologin mit Spezialisierung: Hund sowie die Ausbildung zur Kynopädagogin (Hundepädagogin) in der Schweiz nennen. Die Schweiz ist in allen Themen, die den Hund betreffen, Vorreiter. Seit kurzem ist es möglich, vor der Landestierärztekammer Schleswig-Holstein die erste behördlich anerkannte Prüfung abzulegen. Um auf dem neusten Stand zu sein, habe ich mich freiwillig dieser Prüfung unterzogen und weder Kosten noch Mühen gescheut, um diese Prüfung zur zertifizierten Hundetrainerin und Verhaltensberaterin erfolgreich abzulegen. Diese berufliche Basis und meine mehr als 24 Jahre lange persönliche Erfahrung mit Hunden prägen meine Sichtweise des Hundes.
Sie distanziert und unterscheidet sich von der Sichtweise vieler selbsternannter „Hundetrainer oder Hundeprofis“.
Auch bin ich kein Befürworter der zahlreichen Hundesendungen im Fernsehen. Zu sehen sind Momentaufnahmen und alles, was sich gut darstellen und verkaufen lässt. Aber nicht das wahre Leben mit dem Hund.
Ich vermenschliche den Hund nicht und drücke ihm auch keine menschlichen Züge auf wie zum Beispiel: Sturheit, Handeln aus Absicht, beleidigt sein usw., sondern sehe und behandele den Hund als ein Tier mit seinen individuellen und arttypischen Trieben und Bedürfnissen. 13 Jahre lang habe ich mit Herz, Verstand und unendlicher Leidenschaft Labrador Retriever gezüchtet. Es ist eine wunderbare Erfahrung, Welpen von der Geburt an aufwachsen zu sehen, jeden Entwicklungsschritt zu beobachten und sie durch ihre Entwicklungsphasen zu begleiten. Ein natürliches Schauspiel ist es zu sehen, wie die Mutterhündin und andere Rudelmitglieder die Welpen spielerisch führen, ihnen Grenzen setzen und sie erziehen. Dies ist mein Blickwinkel.
Für mich ist und bleibt der Hund ein Hund. Aber ein ganz wertvoller, den ich sehr schätze, achte und respektiere, vor allem für seine bedingungslose Liebe und Loyalität. Diese zwei Charakterzüge sind das Problem. Egal wie der Mensch sich dem Hund gegenüber verhält, er wird von seinem Hund geliebt! Wäre dies nicht so, würde sich so mancher Mensch wundern und müsste sich enorme Mühe geben.
Wir nehmen den Hund in unsere Gesellschaft auf. Unsere Aufgabe ist es, den Hund so zu formen, dass er hineinpasst und ein Hund bleiben darf. Wir sollten dies so tun, dass er versteht, was wir von ihm wollen und erwarten. Er lässt uns Mensch sein, und wir sollten ihn Hund sein lassen.
Also: artgerecht, strukturiert, konsequent und liebevoll!
Ich fände es dem Hund gegenüber nur fair!
Ein Leitspruch von mir lautet:
Hundeerziehung bedeutet, liebevoll und konsequent Grenzen zu setzen!
Ein Hund zeigt situationsbedingt Handlungen oder Verhaltensweisen, die der Hundebesitzer bewerten muss - als richtig oder falsch.
Er sollte seinem Hund vermitteln, ob dessen Verhalten gerade erwünscht oder unerwünscht ist.
Dies muss er: deutlich, ständig, konsequent und berechenbar machen.
Anfangs mit größerem, später reflexartig mit geringem Aufwand.
Der Hundebesitzer muss hierzu nicht:
- seinen Hund in hellsten Tönen „vollquatschen“
- drohend, dominierend handeln oder mit ihm reden oder ihn anschreien
- „hündisch“ mit ihm reden (knurren oder winseln)
- die Mahlzeiten ausfallen lassen, damit der Hund vom Futtergeben des Besitzers abhängig wird
- seinen Hund ballfanatisch machen
Stattdessen sollte der Hundebesitzer:
- seine Köpersprache ganz bewusst, klar und deutlich einsetzen.
- dem Hund ermöglichen, bestimmte Handlungen mit ganz bestimmten Wörtern verknüpfen zu können.
- auf seine freundlich fordernde Aus- und Ansprache achten.
- auf sein zeitnahes Timing achten.
- Zeit investieren.
- bereit sein, sein eigenes Verhalten zu ändern. (Denn der Hund ist nur das Spiegelbild des Besitzers).
"Je klarer ich in meiner Aussage bin, desto besser kann der Hund mich verstehen!"
Keine leichte Aufgabe, aber möglich, wenn die Anleitung stimmt.
Alle Übungen werden von mir verständlich erklärt, der Sinn und Zweck erläutert.
Mit viel Sachverstand kann der Besitzer dann auch zukünftig selbstständig alle Situationen mit seinem Hund meistern. Ich möchte meine Kunden nicht von mir abhängig machen. Ich möchte, dass sie verstehen, was Sie tun, um selbstständig mit Ihrem Hund umgehen zu können.
Was wollen wir vermeiden:
- Frust auf Seiten des Hundebesitzers und des Hundes
- endlose Diskussionen zwischen diesen beiden
- Belästigung der Umwelt (Menschen, Wild, Hunde)
- dass der Hund erst sein Vorhaben beendet und dann auf Zuruf zum Hundebesitzer zurück kommt (jagen, Jogger verfolgen, an Passanten hochspringen ...)
Was will der Hund:
- Konflikte vermeiden
- klare Kommunikation mit feinsten Signalen
- klare Struktur in der Rangfolge des „Rudels“ (unabhängig davon, ob das Rudel aus Menschen oder Hunden besteht)
- klare Regeln, an die sich alle halten
- Beständigkeit = Konsequenz
Ich möchte jedem Hundebesitzer, der wirkliches Interesse an der artgerechten Hundeerziehung hat, die Bedürfnisse seines Hundes vermitteln und nahe bringen. Denn nur unter Berücksichtigung dieser Bedürfnisse kann der Hund artgerecht und zufrieden im „Menschenrudel“ leben.
Die Frage ist nur, was ist der Besitzer gewillt zu leisten und zu investieren?
Wenn der Besitzer wirklich will, ist es gar nicht so schwer, den richtigen Umgang mit dem Hund zu erlernen. Er muss nur zum Lernen und zum Verändern bereit sein!
Zu Beginn des Ausbildungsprogramms gehen wir bewusst gewisse Umwege, ohne aber den eingeschlagenen Weg zu verlassen, um kurz darauf ohne Hindernisse das zuvor gesetzte Ziel souverän zu erreichen.
Aufgrund seiner Entwicklungsphasen bekommt der Hund im ersten Lebensjahr nur begrenzt Freiheiten, danach aber ein Leben lang, wenn der Besitzer das Erlernte aufrecht erhält.
Ich will damit sagen: im ersten Jahr investieren Sie viel Zeit und Arbeit in Ihren Hund. Um danach, in den nächsten 10 bis 15 JAHREN, die Erziehung Ihres Hundes zu genießen.
Sie werden mit Ihrem Hund auffallen, weil er nicht auffällt!
Viele verbringen die ersten Lebensmonate ihres Hundes in endlosen Welpenspielstunden und versäumen es, ihn zu erziehen, also liebevoll Grenzen zu setzen!
Das Resultat: unendliche Diskussionen und Frust auf beiden Seiten. Der Leidensdruck wächst, weil die Umwelt und die Mitmenschen einen gut erzogenen und zuverlässig hörenden Hund fordern.
Der Druck auf den Hundebesitzer wächst immer weiter, bis dann der gefrustete und genervte Kleinhundbesitzer oder der verängstigte und verunsicherte Großhundbesitzer sich überwindet und einen Termin mit mir vereinbart.
Denn dies ist eine meiner täglichen Aufgaben: Hunde und ihre Besitzer zu berichtigen und ihnen zu helfen sich zu verändern, das heißt Ersatzverhaltensweisen anzutrainieren. Natürlich mit einem viel größeren Aufwand. Viel einfacher ist es, wenn mit der Erziehung vorausschauend vom ersten Tag an begonnen wird.
Aber auch für diejenigen, die einen guten Start verpasst haben, ist es nicht zu spät. Denn Ihr Hund lernt jeden Tag. Die Frage ist nur: was?
Lassen Sie uns beginnen; zeigen Sie Ihrem Hund, was er tun soll, um Lob zu ernten, anstatt ihn für ungewollte negative Verhaltensweisen zu maßregeln.
Ihr Hund und ich sind motiviert, sind Sie es auch?